Gartenschläfer sind Wildtiere, die man nicht als Haustier halten darf. Das Naturschutzrecht verbietet das ausdrücklich.
Wildtiere dürfen lediglich, wenn sie krank oder verletzt sind, gepflegt und damit in Obhut genommen werden. Sobald sich die Tiere dort selbständig erhalten können, müssen die Tiere unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden. Das muss allerdings fachkundig und artgerecht erfolgen. Dafür empfehlen wir Ihnen, sich an die nächste Wildtierauffangstation zu wenden.
Achtung im Winter: Tiere ab etwa 50 g sollten unbedingt sofort wieder ausgesetzt werden. Die schaffen es, den Winter zu überstehen.
Gartenschläfer können an verschiedene Lebensräume und klimatische Bedingungen angepasst sein: Streuobstwiesen, Wälder, Weinberge, Blockschutthalden in den Mittelgebirgen oder Siedlungsbereiche. Werden die Tiere in andere Regionen gebracht, vermischen sich die unterschiedlich angepassten Populationen und es verschwinden einzelne lokale Anpassungen. Auch Krankheiten könnten so zwischen den verschiedenen Populationen verschleppt werden.
Der natürliche Lebensraum von Fundtieren ist in der Regel der Siedlungsbereich und nicht der Wald. Bitte bedenken Sie, dass sich der Gartenschläfer bei Ihnen im Garten scheinbar wohlfühlt und evtl. Jungtiere versorgt. Bitte setzen Sie ihn daher nicht weit entfernt aus.
Im Rahmen des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“ werden die Tiere, die in Wildtierauffangstationen abgegeben wurden, wieder freigelassen. Um die Besonderheiten der verschiedenen Ansiedlungen des Gartenschläfers zu erhalten, wird anhand einer Haarprobe zuvor ein genetischer Test durchgeführt. Ziel ist es, das jeweilige Tier wieder in der Region auszusetzen, aus der es stammt. Dies soll helfen, die innerartliche biologische Vielfalt des Gartenschläfers zu erhalten.
Gartenschläfer werden ab und an von Hauskatzen, Eulen und anderen Beutegreifern getötet und dann nicht gefressen. Oder sie sterben in ungesicherten Regentonnen oder Kellerschächten. Wir konnten im Projekt zahlreiche tote Gartenschläfer als Untersuchungsmaterial zu Krankheiten und Todesursachen zusammentragen. Wir bedanken uns für die engagierte Unterstützung von vielen Bürgerinnen und Bürgerin!
Da wir diese Forschung nun abgeschlossen haben, bitte wir Sie, den toten Gartenschläfer vor Ort zu entsorgen. Er kann in den Restmüll gegeben werden.