Neben der Verbreitung des Gartenschläfers werden im Projekt noch weitere Aspekte untersucht:
- die Phänologie: Wann sind Gartenschläfer aktiv? Wann und wie lange halten sie Winterschlaf? Wann kommen die Jungen zur Welt? Welche Unterschiede gibt es zwischen den Projektgebieten?
- die Habitate: Welche Lebensräume besiedelt der Gartenschläfer in Deutschland? Welches sind die entscheidenden Rahmenbedingungen (klimatisch, naturräumlich) und Strukturen?
- die Nahrung: Wie ernähren sich Gartenschläfer? Welche Nahrungsressourcen nutzen sie in den unterschiedlichen Lebensräumen?
- Konkurrenten und Prädatoren: Welche Bedeutung spielen Arten mit ähnlichen Lebensraumansprüchen und Raubtiere (z.B. Siebenschläfer, Hauskatzen) in den verschiedenen Untersuchungsregionen? Wird das Vorkommen und die Häufigkeit von Gartenschläfern durch andere Arten beeinflusst bzw. begrenzt?
- Genetik: Wie ist der Genpool des Gartenschläfers in Deutschland charakterisiert? Gibt es genetisch lokal angepasste Gartenschläfer-Formen (regionale chromosomale Formen) und wie unterscheiden sich diese? Gibt es Hinweise auf genetische Verarmung?
- Krankheiten und Parasiten: Welches sind die häufigsten Todesursachen, Krankheiten und Parasiten des Gartenschläfers in Deutschland? Spielen diese Faktoren eine Rolle als mögliche Rückgangsursache?
Die Forschung soll Hinweise liefern, welche Schutzmaßnahmen für den Gartenschläfer am wirkungsvollsten sind. Denkbar ist z.B. der Verzicht auf Rattengift in Vorkommensgebieten, das Abdecken von Regentonnen als Schutz vor Ertrinken, eine Erhöhung der Anteile an Wildsträuchern, Steinhaufen und Versteckmöglichkeiten in Gärten, der Verzicht auf lnsektizide im Wald u.a.m.
Allein in Hessen werden jährlich etwa 200 Gartenschläfer in Wildtierauffangstationen abgegeben. Diese Stationen stoßen damit häufig an ihre Grenzen. Das Projekt unterstützt die Wildtierauffangstationen durch Schulungen und direkte Hilfe bei der Wiederauswilderung der Gartenschläfer.
Eine Wiederansiedlung von Gartenschläfern kann einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Art und einzelner Bestände leisten. Dazu wird im Rahmen der „Spurensuche Gartenschläfer“ genau geprüft, unter welchen Bedingungen und in welchen Regionen dies sinnvoll und realistisch. Daneben wird auch die Vernetzung bestehender Gartenschläfer-Bestände vorangetrieben. Eine Wiederansiedlung und die Vernetzung von bestehenden Beständen sind von großer Bedeutung. Nur so können der Genaustausch vergrößert bzw. erst ermöglicht werden und gesunde Populationen erhalten werden bzw. entstehen.