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Was haben wir herausgefunden?

Um dem Verschwinden des Gartenschläfers auf die Spur zu kommen, untersuchten wir auch Todesursachen sowie Krankheiten und andere Belastungen. Gibt es hier Hinweise, was dem Gartenschläfer derart zusetzt?

Die bisherigen Analysen in der „Spurensuche Gartenschläfer“ zeigen keine Hinweise auf Infektionen durch Pilze, Bakterien oder Viren bei den untersuchten Totfunden. Auch Prädatoren, also natürliche Feinde, oder invasive Arten in der freien Wildbahn scheinen keine relevante Rolle auf Populationsebene zu spielen. Allerdings fallen in den Siedlungen viele Gartenschläfer den Hauskatzen zum Opfer.

Im Lebensraum Stadt ergaben die Untersuchungen einige Todesursachen von untergeordneter Bedeutung, die aber vermeidbar sind:

  • Das Ertrinken in Regentonnen
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  • Das Sterben in Reb- und Obstnetzen zum Schutz vor Fraß durch Vögel

Die Rolle von Pestiziden wird noch intensiv untersucht. Es ist aber davon auszugehen, dass etwa der Einsatz von Rattengift in Gärten und städtischen Räumen nicht ohne Folgen für die dort lebenden Gartenschläfer ist.

Warum untersuchten wir Krankheiten und Todesursachen der Gartenschläfer?

Seit einigen Jahren wird die Bedeutung von Krankheiten als Ursache für den Rückgang bestimmter Tierarten in der Forschung stärker berücksichtigt. Bekannte Beispiele sind der Rückgang des Eichhörnchens in England, der auf ein Virus zurückzuführen ist, das von nicht-heimischen Grauhörnchen übertragen wird oder der Rückgang von Feuersalamandern in Westeuropa, die an einem eingeschleppten Hautpilz erkranken.

Wie sind wir an das Forschungsmaterial gekommen?

Immer wieder werden Gartenschläfer von Beutegreifern, wie dem Fuchs, einer Hauskatze oder einer Eule getötet. Manches Mal kommt es dann vor, dass diese Tiere nicht gefressen werden, sondern tot liegen bleiben oder von der Hauskatze nach Hause gebracht werden.

Auch sterben immer wieder Gartenschläfer in ungesicherten Regentonnen oder Kellerschächten. Solche Todesfallen sollten unbedingt entschärft werden.

Werden verletzte Gartenschläfer in einer Wildtierstation eingeliefert, kann diesen Tieren zudem nicht immer geholfen werden. Andere sterben dort aus noch ungeklärten Ursachen.

All diese toten Tiere konnten als Untersuchungsmaterial für die „Spurensuche Gartenschläfer“ wichtige Informationen liefern. Viele Freiwillige unterstützten uns dabei, Totfunde einzusammeln und der Forschung damit zugänglich zu machen. Ohne sie wären diese Untersuchungen nicht möglich geworden

Was passierte mit den toten Gartenschläfern?

Fachkundige Tierärztinnen im Projektteam nahmen jedes tote Tier eingehend unter die Lupe (und das Mikroskop) und führten eine umfassende pathologische Diagnostik durch.

Foto: AdobeStock_80462418